Thomas Pollischansky sammelt seit 20 Jahren zeitgenössische Kunst und ist mit vielen Künstlern persönlich bekannt. Seine Sammelleidenschaft brachte ihn auf die Idee, auch andere Kunstinteressierte zu beraten und mit zeitgenössischen Künstlern direkt in Kontakt zu bringen. So gründete er vor wenigen Jahren sein Unternehmen für Kunstvermittlung und Kunstberatung.
Thomas Pollischansky
Lieber Herr Pollischansky,
seit wann beschäftigen Sie sich mit Kunst und welchen Stellenwert hat die Kunst heute in Ihrem Leben?
Mein verstärktes Interesse an Kunst begann im New York der 90er Jahre. Es waren überall die Geister von Keith Haring und Andy Warhol zu spüren. Insbesondere die damalige Street Art und Graffitis haben mich sehr beeindruckt. Als ich wieder zurück in Wien war, besuchte ich diverse Ausstellungen, um mir weitere Inspiration zu holen. Originale Einzelstücke waren für mich damals zu teuer, ich kaufte daher limitierte Lithografien und Radierungen österreichischer Künstler, um meine Wohnung zu verschönern. Damit habe ich mich mit meiner Einrichtung schon früh von Postern und Bildern bekannter Möbelkonzerne abgegrenzt. Ich hatte mir bereits eine beachtliche Sammlung an Ernst Fuchs, Rudolf Hausner und vor allem an Franz Zadrazil Bildern angeschafft, als ich den Künstler Matthias Griebler kennenlernte. Zwei Wochen nach dem ersten Treffen lud er mich in sein Atelier ein. Ich war sofort von der Vielfalt seines Schaffens fasziniert und kaufte meine ersten Originale. Inspiriert durch die Kunst von Matthias Griebler begann ich weitere Einzelstücke zu kaufen. Nicht nur von ihm, sondern von vielen verschiedenen, zumeist österreichischen, zeitgenössischen Künstlern.
Um auf Ihre Frage, welchen Stellenwert Kunst in meinem Leben hat, zurückzukommen. Kunst beschäftigt mich fast jeden Tag. Egal ob bei Ausstellungen, Museen, Galeriebesuchen, Auktionen oder beim Durchblättern meiner unzähligen Bücher oder Kataloge, oder aber auch in meiner Wohnung.
Umgeben Sie sich auch in Ihren privaten Räumen mit Kunst? Wenn ja, welche Art von Kunst bereichert Ihre Wohnung?
In meiner Wohnung habe ich knapp 60 Bilder hängen, welche ich immer wieder umarrangiere. Es handelt sich dabei ausschließlich um zeitgenössische Kunst, obwohl mir in letzter Zeit auch die „Klassische Moderne“ immer besser gefällt.
Lassen Sie sich beim Einrichten Ihrer privaten Räume und Ihres Büros professionell beraten und wie würden Sie Ihren Einrichtungsstil beschreiben?
Ich habe mich beim Einrichten meiner Wohnung von einem Freund beraten lassen, der in Wien ein Einrichtungsgeschäft führt. Er hat die Planung und Einrichtung in allen Phasen begleitet. Dabei war mir wichtig, dass genug Platz für Bilder bleibt und dass ich ein paar wenige Erinnerungsstücke platzieren kann. Aber alles in allem würde ich meinen Einrichtungsstil als puristisch und modern beschreiben.
Einblicke in die Galerierräume mit Werken von Klaus Prior und Mattias Griebler
Erzählen Sie uns über Ihre/n LieblingskünstlerIn. Was schätzen Sie an ihm/ihr? Besitzen Sie ein Werk von ihm/ihr und wo bzw. wie präsentieren Sie es?
Wie bereits erwähnt, gefallen mir die Kunstwerke von Matthias Griebler sehr gut. An ihm schätze ich seine Vielfalt und Kreativität am meisten. Mittlerweile habe ich mehr als 50 Bilder und mehrere Skulpturen von ihm. Aber auch Eva Wagner, Klaus Prior und Gustavo Diaz Sosa schätze ich sehr, habe schon einiges angekauft und darf sie auch in meiner Galerie vertreten. Weitere Künstler in meiner Galerie sind Paul Landerl, Peter Dotrel und Christopher Ray Colley, welcher den europäischen Nachwuchspreis 2021 gewonnen hat.
Woran arbeiten Sie gerade? Möchten Sie uns einen kurzen Einblick in ein aktuelles oder ein zukünftiges Projekt geben?
Momentan bereite ich zwei Ausstellungen für Oktober, November und einen kleinen Weihnachtsmarkt für Mitte Dezember in meiner Galerie vor. In Planung ist auch für nächstes Jahr eine größere Ausstellung in einem geschichtsträchtigen Gebäude im 19. Bezirk, bei der ich meine Künstler präsentieren darf.
Vielen Dank für das Interview!
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